Dirigent und Orchester bei einer Aufführung im Konzertsaal der Bulgari Hall in Bulgarien. Beim C-Quadrat ARTS Total Return Bond gibt kein Fondsmanager, sondern ein Trendfolgemodell den Takt vor
Taktgeber Trendfolge-Modell
Beim C-Quadrat ARTS Total Return Bond gibt das bewährte Trendfolgemodell der Investmentgesellschaft ARTS Asset Management den Takt vor
Verglichen mit den Aktienmärkten geht es an den Anleihemärkten zumeist eher ruhig zu. 2022 konnte angesichts der Zinswende und der damit verbundenen Kurseinbrüche von einer schwankungsarmen Entwicklung aber keine Rede sein. Teilweise verloren sogar konservative Staatsanleihen wie der FTSE European Government Bond Index zwischenzeitlich über 20 Prozent an Wert. In einem solchen Marktumfeld die Ruhe zu bewahren dürfte vielen Anleiheinvestoren schwergefallen sein. Die Fondsmanager der Investmentgesellschaft ARTS Asset Management haben es da einfacher, denn sie greifen auf das von Firmengründer Leo Willert entwickelte technische Handelssystem zurück. Bekannt wurde es vor allem über den Mischfonds-Klassiker C-Quadrat ARTS Total Return Global AMI, beim Rentenfonds C-Quadrat ARTS Total Return Bond kommt es ebenso wie bei allen anderen Fonds der zur C-Quadrat-Gruppe gehörenden Investmentboutique zum Einsatz.
Kennzeichnend für den Fonds ist der flexible Ansatz, der Investments in die gesamte Bandbreite der Rentenmärkte ermöglicht – von Staatsanleihefonds über Unternehmensanleihen und Inflation-Linked-Bond-Produkte bis hin zu Hochzinsanleihefonds mit Schwellenländer-Fokus. Im Extremfall wäre auch eine vollständige Positionierung in Geldmarktfonds möglich. Hierfür überwacht das auf die Vermeidung langer Verlustphasen ausgerichtete Trendfolgemodell laufend mehr als 1.000 Rentenfonds bzw. ETFs, wobei ein Momentum-basierter, kurz- bis mittelfristiger Handelsansatz verfolgt wird. Investiert wird dabei in jene Zielfonds, die die stärksten und stabilsten Trends abbilden. Hinsichtlich der Portfoliozusammensetzung gelten keinerlei Benchmark-Vorgaben, sodass sämtliche Signale des Trendfolgemodells in puncto Währungen, Regionen oder Laufzeiten ohne Restriktionen umgesetzt werden können.
Aufgrund der großen Flexibilität der Strategie variiert die Portfoliozusammensetzung mitunter stark: So kann das Portfolio je nach Marktumfeld von defensiv bis offensiv aufgestellt sein und dabei auch im großen Umfang Schwellenländeranleihen enthalten. „Die Zusammensetzung eines erfolgreichen Portfolios ist wie in einem eingespielten Orchester. Die einzelnen Instrumente müssen aufeinander abgestimmt sein und ins Ensemble passen“, erläutert Willert.
Die aktuelle Momentaufnahme zeigt ein Portfolio, das mit rund 34 Prozent Schwellenländeranleihen, 42 Prozent Gewichtung in Europa sowie 17 Prozent globalen Anleihen und einer Beimischung in Fernost global breit diversifiziert aufgestellt ist. Die Bilanz des Fonds, der im November sein 20-jähriges Jubiläum feiert, kann sich durchaus sehen lassen: So erzielte der Fonds seit Auflegung im Schnitt ein jährliches Plus von 3,9 Prozent (alle Angaben: Stand: 31. Januar 2023).
„Ein Trend-folger agiert
ähnlich wie ein Kapitän“
Leo Willert, Entwickler des Trendfolgesystems ARTS, über die Strategie des C-Quadrat ARTS Total Return Bond
private banking magazin: Der C-Quadrat ARTS Total Return Bond wird im November 20 Jahre alt und hat so manch extreme Marktphase durchlaufen. Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung?
Leo Willert: Ja, bald 20 Jahre ist es her, die Zeit vergeht rasend schnell. Aber ich erinnere mich noch ganz gut an die ersten Tage von ARTS. Zum Abschluss meines Studiums in den neunziger Jahren entwickelte ich ein Handelsmodell, das anfänglich nur für meinen privaten Einsatz gedacht war. Mittlerweile hat sich einiges getan, wir dürfen an die zwei Milliarden Euro an Kundengeldern verwalten und das in 13 unterschiedlichen Fonds. Die Palette reicht von einem reinen Aktienfonds, über Mischfonds bis hin zum oben erwähnten Rentenfonds. Eine Mega-Entwicklung, die mich sehr stolz macht. Und was mich neben den zahlreichen erlangten Auszeichnungen am meisten freut, ist, dass der Fonds in den 20 Jahren seines Bestehens genau das gemacht hat, was wir von ihm erwartet hatten.
Wie fällt Ihr Fazit für 2022 aus? Wie hat sich der Fonds in diesem für Anleihefonds sehr herausfordernden Jahr entwickelt?
Willert: 2022 war wahrhaftig ein sehr schwieriges Jahr für Anleger im Rentenbereich. Die meisten Fonds beziehungsweise die großen Indizes lieferten zweistellige negative Ergebnisse von teilweise minus 15 Prozent und mehr. Der europäische Staatsanleiheindex FTSE European Government Bond Index, verlor beispielsweise 20,01 Prozent. Dies betraf vor allem jene Rentenfonds, die ein enges Veranlagungskorsett haben und sich daher nicht flexibel auf sich ändernde Marktbedingungen einstellen konnten. Dies bestätigt auch meine Kritik an klassischen Buy-and-Hold-Strategien, denn je komplexer die Rahmenbedingungen werden, desto flexibler muss das Fondsmanagement agieren. Unser C-QUADRAT ARTS Total Return Bond Fonds konnte durch geschicktes Ausweichen in lukrativere Sektoren die zwischenzeitigen Verluste begrenzen und das Jahr 2022 mit einem leichten Minus von 4,72 Prozent beenden.
Das Fondsportfolio setzt sich aus Positionen aus Bereichen zusammen, die das Trendfolgemodell als besonders aussichtsreich identifiziert hat. Welche gravierenden Verschiebungen gab es im vergangenen Jahr?
Willert: Das ist korrekt. Bezüglich Portfoliozusammensetzung agiert unser Trendfolgemodell vollkommen benchmarklos. Es kann sich dadurch sehr flexibel am jeweiligen Marktgeschehen orientieren. Je nach Marktumfeld ist das Portfolio dann defensiver beziehungsweise offensiver aufgestellt. Dies half uns auch im vergangenen, besonders herausfordernden Jahr 2022. Dabei signalisierte unser Handelssystem Umschichtungen von Hochzinsanleihen zu konservativeren Staatsanleihen, doch als diese überproportional einbrachen, wurden sie wieder abgebaut. Unternehmensanleihen schwankten im Jahresverlauf mit einer Gewichtung von zwei bis 33 Prozent.
Auch auf regionaler Ebene war der Fonds breit diversifiziert. Gab es hier 2022 nennenswerte Ausreißer im Portfolio?
Willert: Das Handelssystem kennt hier keine Beschränkungen, agiert sozusagen „unconstrained“ und wählt aktiv und Algorithmus-basiert aus einem großen Universum von mehr als 1.000 Rentenfonds und -ETFs die trendstärksten Portfoliobestandteile. Zu den nennenswertesten Ausreißern, die sich auch positiv auf den Ertrag des Portfolios auswirkten, zählten chinesische Staatsanleihen, vor allem mit dem „Goldman Sachs Access China Government Bond ETF“ sowie auch Inflation-Linked Bonds, hier wäre der „2-10Y Inflation Expectations ETF“ von Lyxor zu nennen. Übers Jahr gesehen waren dadurch circa 100 verschiedene Zielfonds mit einer durchschnittlichen Haltedauer von 85 Tagen im Einsatz.
Inwiefern deuten die Signale des Trendfolgemodells auf ein ruhigeres Jahr für Anleiheinvestoren hin?
Willert: Wenn es um Prognosen geht, egal ob Aktien- oder Rentenmärkte betreffend, überlasse ich das lieber den zahlreichen Börse-Analysten. Denn ein Trendfolger der eine Marktmeinung hat, ist in Wahrheit keiner. Wir spielen daher nicht Börsenguru und prognostizieren, wohin die Märkte sich entwickeln werden. Unser quantitativer Handelsansatz blendet emotionale Anlageentscheidungen sowie Marktmeinungen aus und steigt in Zielfonds der verschiedensten Emittenten, Kategorien oder Länder erst dann ein, wenn sich ein positiver Kurstrend manifestiert hat. Ein Trendfolger agiert ähnlich wie ein Kapitän, der das Segel entsprechend dem herrschenden Wind setzt und nicht das Wetter für die nächsten Tage vorhersagt.
„Ein Trend-
folger agiert
ähnlich wie ein Kapitän“
Leo Willert, Entwickler des Trendfolgesystems ARTS, über die Strategie des C-Quadrat ARTS Total Return Bond
private banking magazin: Der C-Quadrat ARTS Total Return Bond wird im November 20 Jahre alt und hat so manch extreme Marktphase durchlaufen. Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung?
Leo Willert: Ja, bald 20 Jahre ist es her, die Zeit vergeht rasend schnell. Aber ich erinnere mich noch ganz gut an die ersten Tage von ARTS. Zum Abschluss meines Studiums in den neunziger Jahren entwickelte ich ein Handelsmodell, das anfänglich nur für meinen privaten Einsatz gedacht war. Mittlerweile hat sich einiges getan, wir dürfen an die zwei Milliarden Euro an Kundengeldern verwalten und das in 13 unterschiedlichen Fonds. Die Palette reicht von einem reinen Aktienfonds, über Mischfonds bis hin zum oben erwähnten Rentenfonds. Eine Mega-Entwicklung, die mich sehr stolz macht. Und was mich neben den zahlreichen erlangten Auszeichnungen am meisten freut, ist, dass der Fonds in den 20 Jahren seines Bestehens genau das gemacht hat, was wir von ihm erwartet hatten.
Wie fällt Ihr Fazit für 2022 aus? Wie hat sich der Fonds in diesem für Anleihefonds sehr herausfordernden Jahr entwickelt?
Willert: 2022 war wahrhaftig ein sehr schwieriges Jahr für Anleger im Rentenbereich. Die meisten Fonds beziehungsweise die großen Indizes lieferten zweistellige negative Ergebnisse von teilweise minus 15 Prozent und mehr. Der europäische Staatsanleiheindex FTSE European Government Bond Index, verlor beispielsweise 20,01 Prozent. Dies betraf vor allem jene Rentenfonds, die ein enges Veranlagungskorsett haben und sich daher nicht flexibel auf sich ändernde Marktbedingungen einstellen konnten. Dies bestätigt auch meine Kritik an klassischen Buy-and-Hold-Strategien, denn je komplexer die Rahmenbedingungen werden, desto flexibler muss das Fondsmanagement agieren. Unser C-QUADRAT ARTS Total Return Bond Fonds konnte durch geschicktes Ausweichen in lukrativere Sektoren die zwischenzeitigen Verluste begrenzen und das Jahr 2022 mit einem leichten Minus von 4,72 Prozent beenden.
Das Fondsportfolio setzt sich aus Positionen aus Bereichen zusammen, die das Trendfolgemodell als besonders aussichtsreich identifiziert hat. Welche gravierenden Verschiebungen gab es im vergangenen Jahr?
Willert: Das ist korrekt. Bezüglich Portfoliozusammensetzung agiert unser Trendfolgemodell vollkommen benchmarklos. Es kann sich dadurch sehr flexibel am jeweiligen Marktgeschehen orientieren. Je nach Marktumfeld ist das Portfolio dann defensiver beziehungsweise offensiver aufgestellt. Dies half uns auch im vergangenen, besonders herausfordernden Jahr 2022. Dabei signalisierte unser Handelssystem Umschichtungen von Hochzinsanleihen zu konservativeren Staatsanleihen, doch als diese überproportional einbrachen, wurden sie wieder abgebaut. Unternehmensanleihen schwankten im Jahresverlauf mit einer Gewichtung von zwei bis 33 Prozent.
Auch auf regionaler Ebene war der Fonds breit diversifiziert. Gab es hier 2022 nennenswerte Ausreißer im Portfolio?
Willert: Das Handelssystem kennt hier keine Beschränkungen, agiert sozusagen „unconstrained“ und wählt aktiv und Algorithmus-basiert aus einem großen Universum von mehr als 1.000 Rentenfonds und -ETFs die trendstärksten Portfoliobestandteile. Zu den nennenswertesten Ausreißern, die sich auch positiv auf den Ertrag des Portfolios auswirkten, zählten chinesische Staatsanleihen, vor allem mit dem „Goldman Sachs Access China Government Bond ETF“ sowie auch Inflation-Linked Bonds, hier wäre der „2-10Y Inflation Expectations ETF“ von Lyxor zu nennen. Übers Jahr gesehen waren dadurch circa 100 verschiedene Zielfonds mit einer durchschnittlichen Haltedauer von 85 Tagen im Einsatz.
Inwiefern deuten die Signale des Trendfolgemodells auf ein ruhigeres Jahr für Anleiheinvestoren hin?
Willert: Wenn es um Prognosen geht, egal ob Aktien- oder Rentenmärkte betreffend, überlasse ich das lieber den zahlreichen Börse-Analysten. Denn ein Trendfolger der eine Marktmeinung hat, ist in Wahrheit keiner. Wir spielen daher nicht Börsenguru und prognostizieren, wohin die Märkte sich entwickeln werden. Unser quantitativer Handelsansatz blendet emotionale Anlageentscheidungen sowie Marktmeinungen aus und steigt in Zielfonds der verschiedensten Emittenten, Kategorien oder Länder erst dann ein, wenn sich ein positiver Kurstrend manifestiert hat. Ein Trendfolger agiert ähnlich wie ein Kapitän, der das Segel entsprechend dem herrschenden Wind setzt und nicht das Wetter für die nächsten Tage vorhersagt.